Anreize zur Verhaltenssteuerung im Gesundheitswesen

  • Zum Thema - Anreize zur Verhaltenssteuerung im Gesundheitswesen
    - der Artikel der Bertelsmann Stiftung und Universität Bremen

    Effekte bei Versicherten und Leistungsanbietern Chartbook
    bertelsmann-stiftung.de/filead…g_im_Gesundheitswesen.pdf

    Die gesundheitspolitischen Debatten und Reformbemühungen der letzten 30 – 40 Jahre wurden in starkem Maße durch die Annahme geprägt, dass die gesetzlich Krankenversicherten zu viele Leistungen nachfragen. Ein
    wesentlicher Aspekt der „Kostendämpfungs-Gesundheitspolitik“ war daher auch der Versuch, das Nachfrage- verhalten der Versicherten und Patienten mengenmäßig zu beeinØussen. Die zahlreichen gesundheitspolitischen Reformbemühungen zwischen dem ersten Kostendämpfungsgesetz im Jahre 1977 und dem Gesundheitsmodernisierungsgesetz (GMG) im Jahr 2004 umfassten aber jeweils auch Elemente, mit denen das Anbieterverhalten in die Richtung von politisch erwünschten Zielen gelenkt werden sollte. Erst allmählich berücksichtigte die Politik, dass ein Teil der Überinanspruchnahme auch Leistungen mit begrenztem bzw. gar keinem gesundheitlichen Nutzen betraf oder Leistungen mit überwiegend schädigenden Wirkungen umfasste. Dies wurde Anfang dieses Jahrzehnts unter den Schlagworten „Über-, Unter- und Fehlversorgung“ breit thematisiert.

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