Schnäppchen durch Rabatte und Prämien – Lohnen sich Bonusprogramme?

      Schnäppchen durch Rabatte und Prämien – Lohnen sich Bonusprogramme?

      Hallo Besucher, Gäste und Mitglieder des Forums,

      zum Thema Bonusmeldungen und Bonuskritik stelle ich einen Artikel des Verbraucherfensters (URL: http:/www.verbraucherfenster.hessen.de) vom hessischen Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz ins Forum.

      Kundenkarten versprechen Schnäppchen durch Rabatte und Prämien – Lohnen sich Bonusprogramme?

      Wie kann ich mit meinem Geld am besten wirtschaften?
      Diese Frage stellen sich Verbraucher Tag für Tag.
      Sonderangebote und Schnäppchenpreise sind daher immer willkommen.
      Kundenkarten, die Rabatte und Prämien versprechen, erfreuen sich ebenfalls großer Beliebtheit.
      Doch lohnen sich diese Karten wirklich?


      Kurzinfo

      Rabattkarten werden meist als Kundenkarten offeriert, manchmal auch mit Zusatzfunktionen, zum Beispiel mit einer Kreditkarte. Schätzungen zufolge hat jeder zweite Verbraucher in Deutschland eine oder mehrere Kundenkarten. Dabei lohnen sich diese Karten in den meisten Fällen nicht. Die Höhe der gewährten Rabatte ist oft gering oder gar nicht nachvollziehbar. Die angebotenen Rabattsysteme, Prämien und Vergünstigungen unterscheiden sich in vielen Details voneinander, so dass ein Vergleich kaum möglich ist.
      Mithilfe der Rabattkarten ist es dem Handel möglich, ein Kundenprofil der Karteninhaber anzulegen. Konsumgewohnheiten, Vorlieben für bestimmte Produkte werden so transparent. Der Verbraucher wird zum „Gläsernen Kunden“.
      Rabattkarten dienen der Kundenbindung und sollen den Karteninhaber glauben lassen, damit kaufe er grundsätzlich günstiger ein. Dies verleitet dazu keine Preise mehr zu vergleichen und hat zur Folge, dass teils teurer eingekauft wird als nötig.
      Wer dennoch eine Rabattkarte beantragt, sollte mit seinen persönlichen Daten sparsam umgehen. Daten zur Haushaltsgröße, zum Einkommen und zu Hobbys und Vorlieben müssen nicht preisgegeben werden. Um sich vor gezielter Werbung zu schützen, sollte man der Nutzung der persönlichen Daten sowie der Einkaufsdaten zu Werbe- und Marketingzwecken widersprechen. Das geht auch noch nachträglich. Die Kartenaussteller müssen ihre Kunden darüber informieren, zu welchen Zwecken die persönlichen Daten gespeichert und genutzt werden.
      Anstelle der Prämien kann man bei einigen Anbietern die gesammelten Rabattpunkte auch gegen Wert-Gutscheine eintauschen, um diese dann beim Einkauf einzulösen. In manchen Geschäften ist es zudem möglich, gekaufte Ware direkt mit den auf der Karte gespeicherten Rabattpunkten zu bezahlen.
      Statt Rabattkarten werden auch Rabattmarken zum Sammeln, Coupons oder Stempelkarten angeboten. Abgesehen davon, dass der Käufer, will er alle nutzen, eine Unzahl von solchen Rabattmarkenheften und Stempelkarten mit sich führen muss, ist gegen diese Form, Stammkunden zu belohnen, nichts einzuwenden. Mancher fragt sich allerdings, warum die Waren nicht gleich herabgesetzt werden.

      Inhaltsverzeichnis
      1. Allgemeines
      2. Welche Arten von Rabattkarten gibt es?
      3. Welche Ziele verfolgt der Handel mit den Rabattkarten?
      4. Lohnen sich die Bonusprogramme tatsächlich?
      5. Keine Rabattkarte ohne Datenpreisgabe
      6. Kundenbindung ohne Rabattkarte - das geht auch!
      7. Tipps
      8. Weitere Informationen
      Seit dem Wegfall des Rabattgesetzes und der Zugabenverordnung im Jahre 2001 und der damit verbundenen Möglichkeit, Rabatte und Zugaben frei auszuhandeln, sind Kundenkarten, die mit Rabatten und Prämien locken, auf dem Vormarsch. Schätzungen zufolge hat jeder zweite Konsument in Deutschland eine oder mehrere Rabattkarten im Portemonnaie. Für die Unternehmen ist dies praktisch – müssen sie doch nicht mit jedem Kunden um Rabatte feilschen, sondern können auf ihre Bonusprogramme und Rabattaktionen verweisen. Laut einer im Jahre 2010 im Auftrag von Payback durchgeführten TNS Emnid-Umfrage haben Konsumenten in Deutschland im Durchschnitt 4,2 Karten im Portemonnaie. Am wichtigsten scheint den Befragten die EC-Karte zu sein – 81 Prozent gaben an, diese immer in der Geldbörse mitzuführen. An zweiter Stelle steht die Krankenversicherungskarte, die immerhin 77 Prozent der Befragten immer im Portemonnaie haben. An dritter Stelle mit 32 Prozent folgen gleichauf die Kreditkarte sowie die Payback-Karte (Rabattkarte). Allen Rabattkarten gemeinsam ist, dass mit Hilfe der auf dem Magnetstreifen gespeicherten persönlichen Daten eine Identifikation des Karteninhabers möglich ist. Dies hat zur Folge, dass auch das Konsumverhalten der Karteninhaber transparent wird – Verbraucher werden zum „Gläsernen Kunden“.

      Unterschiede bei den Karten gibt es allerdings hinsichtlich der gewährten Vergünstigungen.

      Es gibt im Wesentlichen zwei Rabattkartensysteme in Deutschland:

      • Monopartnerprogramme:
        Hier werden die Rabattkarten von einzelnen Handelsketten direkt an ihre Kunden ausgegeben. Die Bedingungen, zu denen diese Karten zu haben sind, sind ebenso unterschiedlich wie die Vergünstigungen,die die Unternehmen gewähren.
        Viele dieser Karten sind kostenlos, doch für manche wird ein Entgelt verlangt, das entweder einmalig oder jährlich zu zahlen ist. An den Bonusprogrammen der Bahn kann beispielsweise nur teilnehmen, wer Inhaber einer BahnCard ist.


      • Multipartnerprogramme:
        Hier schließen sich mehrere Handelsketten zu einem Bonussystem zusammen. Die Rabattkarte kann bei allen angeschlossenen Handelspartnern eingesetzt werden. Die gewährten Rabatte können sich allerdings bei den einzelnen Partnerunternehmen unterscheiden.
        Aktuell gibt es in Deutschland noch drei dieser Programme: Payback, Miles & More und die DeutschlandCard, denen sich bundesweit Hunderte von Händlern angeschlossen haben.

      Die Rabattkarten
      beider Systeme unterscheiden sich wiederum durch ihre Funktion. So
      gibt es beispielsweise:

      • Bonuskarten:
        Hier werden dem Karteninhaber Punkte für die getätigten Einkäufe bzw. Umsätze gutgeschrieben, die dann später gegen Prämien, Gutscheine oder Spenden eingelöst oder beim nächsten Einkauf verrechnet werden können. Die Prämien sind mit einem Preis ausgezeichnet, der entweder vollständig mit den gesammelten Rabattpunkten oder mit einer Kombination aus Rabattpunkten und Zuzahlung beglichen werden kann.


      • Rabattkarten mit Direktvorteil:
        Auch bei diesen Karten wird der Umsatz des Karteninhabers erfasst. Übersteigt der Umsatz innerhalb einer festgelegten Zeitspanne einen bestimmten Betrag, wird dem Karteninhaber beim nächsten Einkauf ein bestimmter Prozentsatz oder Betrag von der Kaufsumme abgezogen.

      Seit 2002 sind manche dieser Rabattkarten auch als Kreditkarte einsetzbar. Ziel der Rabattkarten ist es, die Kunden längerfristig an die jeweiligen Unternehmen zu binden. Durch den Einsatz der Karten erhalten die Kunden geldwerte Vorteile, Zusatzleistungen oder andere Vergünstigungen. Durch diesen vermeintlichen Spareffekt sollen die Kunden ein positives Bild von dem Unternehmen bekommen und wieder dorthin zurückkehren. Außerdem will das Unternehmen durch die Karte im Portemonnaie ständig für den Kunden präsent sein.

      Mithilfe der auf der Rabattkarte gespeicherten persönlichen Daten ist es den Unternehmen zudem möglich, das Kaufverhalten ihrer Kunden zu analysieren und Kundenprofile zu erstellen.
      Je öfter der Kunde die Karte einsetzt, desto genauer kann das Konsumverhalten beobachtet werden, können Verhaltensmuster abgeleitet oder auch Prognosen für zukünftiges Verhalten aufgestellt werden. Aus der Zusammenstellung der Einzelinformationen können Schlussfolgerungen zum Beispiel über die Kaufkraft oder Interessenschwerpunkte gezogen und Bewegungsprofile erstellt werden.


      Rabatte nicht vergleichbar
      Die Unternehmen, die Rabattkarten einsetzen, bieten ihren Kunden über Prämien und Auszahlungen einen geldwerten Vorteil. Doch dieser Vorteil ist entweder nicht messbar oder in vielen Fällen gering.

      Eine im Juni 2010 von der Stiftung Warentest durchgeführte Untersuchung („Für Jäger und Sammler“, Finanztest August 2010, Seite 12ff oder im Internet: Kundenkarten: Leistungen und Bedingungen im Test ) ergab, dass gerade bei den Multipartnerprogrammen der gewährte Rabatt nicht feststellbar ist, weil die Punktevergabe bei jedem Partnerunternehmen anders erfolgt.
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